Die Komplexität der Weinwelt ist es, die sie für Marc so unwiderstehlich macht. Man hat einfach nie ausgelernt. Selbst, wenn man alle Weinbücher der Welt studiert hätte – schon bald kommt ein neuer Jahrgang mit ganz neuen Herausforderungen.

Warum schmecken manche Weine besonders gut und andere weniger? Diese simple Frage war der Beginn des Weinweges von Marc Almert. Er stand zu dem Zeitpunkt am Anfang seiner Hotelfachausbildung und war bis dahin kaum mit Wein in Berührung gekommen. Das zarte Flämmchen der Neugierde wurde zum Flächenbrand, und schon bald legte Marc seine ambitionierten Pläne, Hoteldirektor zu werden, ad acta und schlug seinen Weg als Sommelier ein – ebenso ambitioniert aber mit noch mehr Feuer.

« Es ist schwer einzuschätzen, wo man steht. Weiss man viel oder wenig? Ist man gut oder nicht? »

Marc absolvierte zahlreiche Wettbewerbe. Da Sommeliers in ihrem Spezialgebiet meist allein im Restaurant agieren, ist Feedback enorm wichtig, um sich selbst besser einschätzen zu können. Die Vorbereitungen für diese Wettbewerbe forderten viele Reisen, spannenden Austausch mit Winzer:innen, bereicherndes Netzwerken mit Sommelier-Kolleg:innen, intensives Training und natürlich ständiges Lernen – alles Aspekte, die Marc sowieso liebt. Hinzu kam seine Fähigkeit, unter Stress brillant zu performen. Offensichtlich hatte Marc das Zeug zum „Sommelier-Athleten“.

 

2019 trat Marc Almert bei der Association de la Sommellerie Internationale (ASI) Sommelier Weltmeisterschaft in Antwerpen an. Er wollte etwas Weltmeisterschaft-Luft schnuppern, Erfahrungen sammeln, einen respektablen Platz belegen und in den nächsten Jahren wieder antreten und dann vielleicht eine noch bessere Platzierung erreichen.

Es kam anders.

Marc Almert wurde ASI Best Sommelier of the World 2019.

„Diese Woche war wie ein Traum, von dem ich nie aufgewacht bin. Ich fühle mich geehrt und demütig in solch grosse Fussstapfen zu treten,”

sagte ein tief ergriffener, damals 27 Jahre junger Marc Almert, nachdem er am 15. März 2019 den Sieg in der ASI Best Sommelier of the World Competition in Antwerpen errang. Marc Almert gehört damit zu den drei jüngsten Sommelier-Weltmeistern überhaupt.

66 Sommeliers aus 63 Ländern waren zur einwöchigen Weltmeisterschaft 2019 angetreten, neunzehn davon zogen nach zweitägiger Prüfung ins Semifinale ein. Vier Tage hindurch mussten sie ihre Kompetenz beweisen. Nina Højgaard Jensen (Kopenhagen, Dänemark) wurde Zweite und Raimonds Tomsons (Riga, Lettland) Dritter. Der Rest ist Geschichte.

Marcs Mission  

Neben der selbst auferlegten Aufgabe, Wein von seinem konservativen Image zu befreien und zugänglich zu präsentieren, liegt Marc die Förderung des Sommelier-Nachwuchses besonders am Herzen. Sei es im kleinen Kreis, wie im Baur au Lac in Zürich, oder auf dem internationalen Weinparkett als Mitglied des ASI Education Committee und Vizepräsident der Sommelier Union Deutschland e.V.

Mit seinem Titel des Sommelier-Weltmeisters und dem internationalen Netzwerk, das er sich auf dem Weg dorthin aufgebaut hat, sieht sich Marc Almert in der ehrenvollen Verantwortung, dem Beruf des Sommeliers, der oft als luxuriöse Nebensächlichkeit im Restaurantbetrieb betrachtet wird, zu mehr Anerkennung zu verhelfen. Dazu gehören für Marc die Aufgabe über den schönen und anspruchsvollen Beruf zu informieren, seine Notwendigkeit zu untermauern und seine Bekanntheit zu steigern, um somit die Tätigkeit als Sommelier für nachfolgende Generationen attraktiv zu gestalten.

Marcs Welt